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Beitrag vom 18.01.2012
Children of Srikandi – Für mehr Sichtbarkeit queerer weiblicher Lebensweisen auf der Kinoleinwand. Spendenaufruf
AVIVA-Redaktion
Der erste Film von queeren Frauen über queere Frauen aus Indonesien, dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Acht authentische und poetische Geschichten sind kunstvoll mit...
... Schattentheater-Szenen aus dem Leben von Srikandi, einer wichtigen Figur aus dem bekannten indischen Epos Mahabarata, verbunden. Die in einem kollektiven Prozess entstandene Anthologie überschreitet die Grenzen zwischen Dokumentarfilm, Fiktion und Experimentalfilm.
Alle Frauen arbeiteten an den Filmen der jeweils anderen mit, als Drehbuchautorinnen, Darstellerinnen, Ton‐, Kamerafrauen oder in der Produktion. Die individuellen Filme reichen genreübergreifend von cinema direct, concept art bis hin zum persönlichen Essay. Den Film durchzieht von Anfang bis Ende die Möglichkeit der Veränderung auf verschiedensten Ebenen: persönlich, politisch, biologisch und auch formal ist die Verwandlung der Erzählweise eingeschrieben. Die Formen werden fließend, die Perspektiven verschoben.
Eine zwischen den Kurzfilmen auftauchende Figur ist Srikandi, deren Geschichte als Rahmenhandlung fungiert. Der mythologische Charakter aus der indischen Mahababarata wird bis heute im traditionellen javanischen Schattentheater wayang kulit dargestellt. Srikandi ist weder Mann noch Frau, sondern bewegt sich fließend zwischen beiden Geschlechtern. Als Srikandi sich in eine Frau verliebt, versteht sie, dass der einzige Weg zum Überleben darin besteht ein "female warrior" zu werden. Srikandis Geschichte soll uns daran erinnern, dass gleichgeschlechtliche Liebe und Gendervarianz kein Import aus dem Westen sind – wie es gerne von rechten, islamistischen Organisationen behauptet wird – sondern vielmehr tief in der indonesischen Gesellschaft verwurzelt liegen.
Das Filmprojekt begann mit einem Workshop. Die Idee war es an einem kollaborativen Film zu arbeiten, der die Lebenswelten und Erfahrungen der Filmemacherinnen als queere Frauen in Indonesien zu leben widerspiegelt und ihnen zugleich Mittel und Wege zur filmischen Selbstrepräsentation aufzeigt. Über einen Zeitraum von zwei Jahren und unter Anleitung der beiden Filmemacherinnen Angelika Levi und Laura Coppens wurde das Filmemachen zu einem wahren kollektiven Akt.
Weltpremiere in der Panorama Sektion der 62. Internationalen Filmfestspiele Berlin
"Children of Srikandi" wird seine Weltpremiere am 11. Februar 2012 in der Panorama-Sektion auf der 62. Berlinale haben. Das ist zwar ein großer Erfolg, doch da diese Art von Projekten chronisch unterfinanziert ist, wird noch finanzielle Unterstützung für die Post-Produktion gebraucht, denn von den benötigten 5.000 Dollar fehlen noch 1.500 Dollar.
Helfen Sie den Macherinnen von "Children of Srikandi" mit Ihrer Spende, unter:
www.indiegogo.com
Weitere Informationen zum Film:
www.childrenofsrikandi.com